Die chinesische Tiktok-Mutter ByteDance hat eine neue App in der EU eingeführt: TikTok Lite. Person sollen damit virtuell Geld verdienen können. Die EU-Kommission hat jedoch große Bedenken, was den Jugendschutz und die Suchtgefahr angeht. Fragen und Antworten.
Was ist TikTok Lite?
TikTok Lite ist eine abgespeckte Model der Haupt-TikTok-App und ist vor allem für langsame Internetverbindungen und ältere Handys gedacht. Sie ist in der EU bislang nur in Spanien und Frankreich verfügbar.
Wer Movies schaut und appreciated oder Freunde einlädt, wird dafür mit digitalen Münzen belohnt. Die können dann etwa gegen Amazon-Gutscheine oder PayPal-Geschenkkarten eingetauscht werden.
Laut mehrerer Medienberichte soll die tägliche Bildschirmzeit fürs Geldverdienen begrenzt sein – auf eine Stunde professional Tag. Auch die täglichen Prämien und Auszahlungen sollen begrenzt sein.
Welche Kritik gibt es an TikTok Lite?
TikTok steht in Verdacht, dass es ein großes Suchtpotenzial hat. Denn: Wie auch andere Soziale Netzwerke ist es eine Datenkrake. Die App merkt sich, wann Nutzer hängen bleiben, und zeigt dann immer wieder neue, verwandte Clips an.
Ein geleaktes Dokument in der New York Times zeigt: “TikTok” macht das bewusst und setzt durch seinen Algorithmus auf immer neue Click on- und Seh-Reize für die Person.
| Bildquelle: WDR
“TikTok Lite kann diese Reize noch einmal erhöhen“, sagt Jennifer Repp vom WDR-TikTok-Kanal “nicetoknow”. Denn bisher können nur die großen Content material Creator und Influencer mit TikTok Geld verdienen. “Jetzt kann ich das auch als normaler Person. Vor allem für Jüngere klingt das sehr verlockend“, sagt Jennifer Repp.
Zwar gilt: Wer sich anmeldet, muss mindestens 18 sein. “Ich bezweifle aber, dass man plötzlich bei TikTok seinen Personalausweis vorzeigen muss“, so Jennifer Repp. Denn schon jetzt könne man Pretend-Identitäten angeben.
Warum geht die EU dagegen vor?
Die EU-Kommission befürchtet, dass die App möglicherweise das Suchtverhalten insbesondere bei Minderjährigen ankurbelt. Sie hat TikTok deswegen aufgefordert, zusätzliche Informationen zu den Risiken der neuen App zu liefern.
Zudem soll der Konzern erklären, wie er verhindern will, dass sich Minderjährige unter Angabe eines falschen Geburtsdatums trotzdem anmelden.
Was kann die EU gegen TikTok machen?
Die Untersuchungen basieren auf dem Digital Providers Act (DSA), einem EU-Gesetz für digitale Dienste. Dadurch sollen Grundrechte der EU-Bürger im Web geschützt werden. Kinder sollen verstärkt geschützt werden.
Sollte die EU-Kommission zu dem Schluss kommen, dass TikTok gegen den DSA verstößt, kann sie laut der Nachrichtenagentur Reuters Geldbußen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängen.
Wie reagiert TikTok?
TikTok teilte am Mittwoch mit, das Unternehmen stehe “bereits in direktem Kontakt mit der EU-Kommission” und werde auf die Anfragen der Behörde antworten. Zudem zitiert die BBC einen Sprecher, dass es derzeit keine Pläne gebe, die Lite-App in anderen Ländern Europas einzuführen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die EU gegen TikTok vorgeht. Bereits im Februar hatte sie ein Verfahren eingeleitet, um zu prüfen, ob TikTok unter anderem gegen den Jugendschutz und die Werbetransparenz verstoßen hat. Und: Ob die Algorithmen der Plattform süchtig machen. Bislang gibt es keine Ergebnisse.
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