SuperReturn-Konferenz
Billionenschwere Investoren suchen Superrendite in Berlin
27.05.2024, 16:02 Uhr
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In Berlin treffen sich einige der mächtigsten Akteure der Finanzbranche. Die Öffentlichkeit nimmt kaum Notiz von ihnen. Dabei haben manche ihrer Investitionen “drastische Folgen” auch in Deutschland.
50 Billionen Greenback. So viel Geld verwalten die Unternehmen, deren Gründer, Topmanager und Strategen in der kommenden Woche beim wichtigsten Treffen der Non-public-Fairness-Branche – auf Deutsch oft als Finanzinvestoren bezeichnet – erwartet werden. Es ist sogar eines der wichtigsten Treffen der Finanzwelt überhaupt. Die gewaltigen Summen, über die die Stars der Non-public-Fairness-Unternehmen entscheiden, lassen die Finanzmacht mancher großer Banken verblassen. Dennoch wird die Konferenz namens SuperReturn Worldwide, etwa im Vergleich zum Weltwirtschaftsforum in Davos, in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Dabei findet die SuperReturn nicht in einer Kleinstadt in den Alpen, sondern jährlich mitten in der deutschen Hauptstadt in Berlin statt.
Auch in diesem Jahr werden mehrere milliardenschwere Star-Investoren persönlich zur Konferenz kommen: David Rubinstein ist als Gründer und Co-Chef der Carlyle Group mitverantwortlich für ein verwaltetes Vermögen von mehr als 400 Milliarden Greenback. Sein privates Vermögen wird auf knapp vier Milliarden Greenback geschätzt. Auch Branchenprimus Blackstone – verwaltetes Vermögen rund 1 Billion Greenback – ist laut Konferenzprogramm mit mehreren Topmanagern vertreten. Ebenfalls mit ihren Topmanagern dabei sind zahlreiche Geldgeber der Finanzinvestoren, darunter Versicherungsgesellschaften, Staats- und Pensionsfonds.
Der Title SuperReturn – Superrenditen – ist Programm der Konferenz und der Branche. Mit Renditen im einstelligen Prozentbereich, wie sie etwa mit Investitionen in Aktien an der Börse im langjährigen Durchschnitt zu erzielen sind, geben sich Non-public-Fairness-Supervisor nicht zufrieden. “15 bis 20 Prozent jährliche Rendite versprechen Finanzinvestoren ihren eigenen Anlegern”, sagt Jorim Gerrard, der die Branche für die Bürgerbewegung Finanzwende beobachtet. Mit welchen Strategien und Anlageformen dies möglich ist, steht im Zentrum der Konferenz mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops in Berlin.
Investitionen in Berliner Wohnungsmarkt
Dass die Konferenz in Berlin und die Non-public-Fairness-Branche im Vergleich etwa zu Banken kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht, hält Gerrard für falsch. Denn die Finanzinvestoren verwalten nicht nur gigantische Summen, sie investieren sie gerade in Deutschland auch zunehmend in wise Bereiche der Daseinsvorsorge: in Pflegeheime etwa, Arztpraxen und in Wohnimmobilien. Mit “drastischen Folgen” so Gerrard, die in der direkten Umgebung der “SuperReturn” auf dem Berliner Wohnungsmarkt zu beobachten seien. Blackstone etwa, der weltgrößte kommerzielle Wohnungseigentümer, besitzt mindestens 3700 Wohnungen in der deutschen Hauptstadt. Der norwegische Finanzinvestor Heimstaden stieg 2018 in den Berliner Markt ein und ist inzwischen der zweitgrößte non-public Vermieter in der Stadt. Auch Carlyle hat Millionen in Berliner Wohnhäuser investiert.
Allen Finanzinvestoren sei gemeinsam, dass sie ihre erwarteten Superrenditen auf dem Wohnungsmarkt nur mit aggressiven Methoden wie Luxussanierungen, Umwandlungen in Eigentumswohnungen und exorbitanten Mietsteigerungen erzielen könnten. In den dringend benötigten Neubau investierten sie dagegen nicht, erklärt Gerrard. So verschärften sie die ohnehin schwierige Lage in Städten wie Berlin.
Generell verdammen will Gerrard die Finanzinvestoren nicht. In Branchen mit hohem Risiko für Anleger, etwa bei Startups, habe deren Geschäftsmodell seine Berechtigung, so der Finanzwende-Experte, “aber nicht in der Daseinsvorsorge. Den Preis zahlen wir sonst alle.”