Mit Ende des Schuljahres tritt Maria Graf, Direktorin der Mittelschule Hausleiten und der Musikmittelschule Göllersdorf, ihren wohlverdienten Ruhestand an. Nach insgesamt zwölf Jahren Schulleitung in Göllersdorf und sieben Jahren in Hausleiten sowie insgesamt 38 Jahren im Schuldienst wird diesen Mittwoch ihr Abschied gefeiert.
Die Begeisterung für den Beruf der Lehrerin ereilte die Zellerndorferin bereits früh während ihrer eigenen Schulzeit, als sie z.B. ihren Schulkollegen den Unterrichtsstoff erklärte. „Es ist einfach schön, junge Menschen heranwachsen zu sehen und sie in einem doch sehr wichtigen Abschnitt ihres Lebens begleiten zu dürfen“, besinnt sie sich. Nach Volksschule, Gymnasium und der Handelsakademie-Matura belegte Graf die Ausbildung an der Pädagogischen Akademie Strebersdorf, welche sie 1984 absolvierte.
„Ausflug“ in das Bankwesen
Nach zwei Überbrückungsjahren bei einer Financial institution – in den Schulen gab es für sie damals keinen freien Posten – trat sie 1986 den Schuldienst an. Mit dem Unterricht von Mathematik, Informatik und technischem Werken gastierte Graf etwas über ein Jahr in Retz und ganze zwölf Jahre in Haugsdorf. Danach wechselte sie in die IT-Betreuung für den Bezirk Hollabrunn. Hier, wo sie Direktionen in ihrer Arbeit am Laptop unterstützte, bot sich ihr die Gelegenheit, die Leitung in Göllersdorf zu übernehmen. Der Einzug in die Direktion Hausleiten folgte fünf Jahre später.
Den Beruf der Lehrerin bzw. der Direktorin würde sie heute jederzeit wieder ergreifen. Jenen, die nach einer Karriere im Schuldienst streben, gibt sie folgenden Ratschlag: „Sollte der einzige Grund, Lehrer werden zu wollen, sein, dass es neun Wochen Ferien gibt, dann sollte man es bleiben lassen. Wenn man wirklich bestrebt ist, mit jungen Menschen zu arbeiten, sie zu unterstützen, dann sollte man es tun. Auch wenn es manchmal Umwege und Hindernisse geben magazine, sollte man nicht sofort aufgeben, denn es ist ein wunderschöner und erfüllender Beruf.“
„Mit Aufnahmeprüfungen würde Druck wegfallen“
Nach jahrzehntelanger Erfahrung im Bildungssystem blickt die scheidende Direktorin auf eine Vielzahl schöner Momente wie auch Änderungen im Mittelschulsektor zurück. Wenn sie die Möglichkeit hätte, eine Sache zu ändern, so wäre das wohl die Einführung einer verpflichtenden Aufnahmeprüfung für alle weiterführenden Schulen. „Damit würde der Druck auf Lehrkräfte und Schulen, gute Noten geben zu müssen, wegfallen“, erklärt sie. Kinder, die für diese Schulen geeignet wären, würden diese Prüfungen problemlos schaffen. Anderen würde wiederum viel Leid und Misserfolg in einer Schule erspart werden, wo sie vielleicht fehl am Platz sind.
Grafs Mann erwartet sie bereits in der Pension. Nach den Jahren der Arbeit will es sich das Ehepaar nun intestine gehen lassen, die Area bereisen und die gemeinsame Zeit genießen.