Wolfsburg/München. Die schwergewichtige Volkswagen-Tochter MAN verkauft aktuell weniger schwere Lastwagen, verdient aber mehr Geld mit ihnen: Das zur VW-Nutzfahrzeugtochter Traton gehörende Unternehmen setzte im ersten Quartal 2024 mehr Busse und Kleintransporter, aber 23 Prozent weniger Lastwagen ab als im Vorjahr.
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Betriebsgewinn klettert auf 278 Millionen Euro
„Ein vorteilhafter Preis- und Produktmix“, so heißt es bei MAN, ließ den Umsatz dennoch um drei Prozent auf 3,5 Milliarden Euro steigen – der Betriebsgewinn kletterte sogar um 41 Prozent auf 278 Millionen Euro, wie MAN am Freitag in München mitteilte.
Durchwachsener Ausblick
Der Ausblick der Münchner ist allerdings durchwachsen. „Bei den Lkw profitieren wir weiterhin von einem hohen Auftragsbestand, den wir konsequent abarbeiten. Jedoch spüren wir hier in unseren europäischen Kernmärkten eine zunehmende Investitionszurückhaltung der Kunden“, sagte MAN-Finanzchefin Inka Koljonen. Der Absatz sank im ersten Quartal auf 24.000 Fahrzeuge, der Auftragseingang fiel um 28 Prozent auf 18.700 Fahrzeuge.
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Inka Koljonen: Spüren Invesitionszurückhaltung der Kunden.
Quelle: MAN Truck & Bus
Traton-Chef Christian Levin sagte: „„MAN hat im ersten Quartal eindrucksvoll gezeigt, wie resilient die Marke nach der erfolgreichen Restrukturierung ist.“ MAN hatte in Deutschland 3.500 Stellen abgebaut, Arbeit nach Polen verlagert und das österreichische Werk Steyr verkauft. Koljonen sagte: „Mit einer bereinigten operativen Rendite von 7,9 Prozent liegen wir bereits sehr nah an unserem strategischen Ziel.“
Finanzielle Wende geschafft
Dabei hatte der Lastwagen- und Bushersteller MAN erst kürzlich nach einer jahrelangen Durststrecke die finanzielle Wende geschafft. Das zur Volkswagen-Nutzfahrzeugholding Traton gehörende Unternehmen steigerte Absatz und Umsatz im vergangenen Jahr um ein Drittel und hat mit 1.075 Milliarden Euro Betriebsgewinn „das beste Ergebnis der letzten 15 Jahre erwirtschaftet“, sagte Vorstandschef Alexander Vlaskamp Anfang März bei der Vorstellung des Jahresergebnisses für 2023.
Umsatzrendite von 7,3 Prozent
Der Auftragseingang sank im vergangenen Jahr um ein Fünftel auf knapp 87.000 Fahrzeuge. MAN verkaufte 116.000 Lastwagen, Busse und Vans – ein Plus von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz stieg um 31 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Zusammen mit dem Personalabbau, der Neuausrichtung der Werke und Kostendisziplin zahle sich das beim Betriebsergebnis aus, hieß es Anfang März: Es stieg gegenüber dem Vorjahr von 139 Millionen auf 1.075 Milliarden Euro. MAN schaffte damit eine Umsatzrendite von 7,3 Prozent und trug ein Viertel zum Gesamtergebnis der Traton SE bei.
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Traton-Gewinn stieg um die Hälfte
Zu Traton gehören neben MAN Truck & Bus auch Scania, Navistar in den USA und Volkswagen Truck & Bus in Südamerika. Auch Traton verschafften höhere Verkaufspreise zum Jahresstart Rückenwind. Trotz eines Absatzrückgangs um vier Prozent auf 81.100 Fahrzeuge stieg der Umsatz um fünf Prozent auf 11,8 Milliarden Euro, der Gewinn sogar um die Hälfte auf 752 Millionen Euro. Aber der Auftragseingang fiel im ersten Quartal wegen der schwächeren Nachfrage in Europa um drei Prozent auf 66.400 Fahrzeuge. Für das Gesamtjahr peilt Traton bei Absatz und Umsatz zwischen minus 5 und plus 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr an.
Die Marke MAN steuert dabei konsequent in Richtung Zukunft: Seit Ende 2023 ist ein Elektro-Laster im Handel, der schon bald Reichweiten von 600 bis 800 Kilometern erreichen soll. Perspektivisch sogar 1.000 Kilometer. Zudem haben die Münchner jetzt eine Kleinserie von Wasserstoff-Lastern aufgelegt.
AZ/WAZ