Das Geschäft mit Kfz-Policen ist für viele Versicherungsvermittler hierzulande gedanklich mit hohem Aufwand für geringen Ertrag verbunden. Manche ihrer Berufskollegen sehen die Pflicht-Policen für Autofahrer hingegen als willkommenen Türöffner zu neuen Kunden an. Welche Anbieter Deutschlands Vermittler in den Bereichen privaten und gewerblichen Kfz-Versicherung favorisieren, wollte die Versicherungsmakler-Genossenschaft Vema in ihrer jüngsten Umfrage ermitteln. Sie befragt in regelmäßigen Abständen ihre knapp 4.600 mittelständischen Partnerbetriebe mit insgesamt rund 32.000 Personen, wie sie einzelne Produktgeber aus unterschiedlichen Sparten einschätzen.
Wichtigste Anbieter im Neugeschäft
Zunächst sollten die Vema-Companion ihre drei wichtigsten Versicherer im Neugeschäft angeben. Demnach liegt die R+V Gruppe bei den drei Produktgruppen Personal Einzelrisiken sowie Klein- und Großflotten jeweils im Spitzenfeld. Ebenfalls dreimal vertreten ist die Allianz, die es auch bei Oldtimer-Policen unter die ersten Drei schafft, nicht aber den privaten Einzelversicherungen.
Qualität der Produkte und Anbieter
Für ein zweites Rating haben die Makler den Gesellschaften Schulnoten von eins bis sechs gegeben. Die Teilnehmer sollen dabei jeweils sowohl die Qualität der Produkte und Antragsbearbeitung als auch die Policierung der jeweiligen Gesellschaften bewerten. Außerdem werden die Partnerbetriebe nach ihren Erfahrungen im Leistungsfall gefragt.
Hier liegen die Anbieter Itzehoer und Versicherungskammer Bayern jeweils mit der Durchschnittsnote 1,9 bei den Kfz-Einzelrisiken vorn. Dieses Ergebnis erreichen auch die Versicherer OCC, Allianz und Concordia in der Produktkategorie Kfz-Oldtimer sowie Itzehoer, Dialog und Concordia bei den Kfz-Kleinflotten und Ergo und Itzehoer bei den Kfz-Großflotten.
Gewichtung der vertrieblichen Relevanz
Damit destructive Einzelerlebnisse mit Versicherern laut Vema nicht das Rating dominieren, waren nur die drei meistgenutzten Anbieter in der jeweiligen Sparte zu nennen. „Das Rating der Versicherer findet ausschließlich nach Gewichtung der vertrieblichen Wichtigkeit statt, damit getroffene Aussagen zu den Qualitätskriterien auch durch eine gewisse Anzahl an Stimmen Aussagekraft erhalten“, erklären die Vema-Tester. „Es kann in niemandes Interesse sein, wenn beispielsweise eine einzige überaus begeisterte Einzelbewertung einen Versicherer auf den ersten Platz hievt, diese Ansicht aber von keinem weiteren Makler geteilt wird.“
„Die Frage, weshalb nicht die qualitativ besten Tarife auch am häufigsten verkauft werden, lässt sich mit Blick in eine andere Branche sicher sehr anschaulich beantworten“, heißt es von der Genossenschaft weiter. Als Beispiel nennt sie: „Die Mercedes S-Klasse ist mit Sicherheit eines der besten Serienautos, die man kaufen kann. Dennoch verkaufen sich deutlich mehr VW Golf. Weil am Ende immer noch der Kunde entscheidet, welcher Schutz ihm ausreicht und was er gewillt ist, zu zahlen.“